Gesundheit,  Hundeleben

Die chemische Kastration bei Hunden Der Suprelorin Chip und wie er uns geholfen hat

Da Skadi nun ja als (noch) intakte Hündin bei uns eingezogen ist, mussten wir entsprechende Vorkehrungen treffen um unerwünschten Nachwuchs zu vermeiden. Denn Welpen und vor allem Mischlingsverpaarungen lehne ich grundsätzlich ab. Schließlich weiß man nie, was dabei raus. Sowohl gesundheitlich als auch charakterlich. Mischlinge selbst lehne ich natürlich nicht ab. Nur die Vermehrung davon 😀

Eine vorschnelle, unwiderrufliche Kastration – egal ob bei Inuki oder Skadi – kam bei mir nicht in Frage. So entschied ich mich für den Kastrationschip welcher jetzt im April gesetzt worden ist. Dieser soll Inuki für 12 Monate kastrieren.

Dieser Chip ist ein Implantat. Der wird genausi wie Mikrochip von Tasso unter die Haut gespritzt. Hierfür wird keine Narkose benötigt. Der Eingriff ist nur wenig schmerzhaft für den Hund und schnell durchgeführt.

Der Chip gibt über den gewählten Zeitraum (6 oder 12 Monate) kontinuierlich den Wirkstoff Deslorelin ab und macht den Rüden somit unfruchtbar. Nach 6 oder 12 Monaten ist der Wirkstoff verbraucht und die Fruchtbarkeit des Hundes kehrt zurück. Viele Rüdenbesitzer nutzen diese Methode um festzustellen wie sich eine Kastration auf das Verhalten seines Hundes auswirken würde.

Verhalten, welches auf Testosteron zurückzuführen ist, nimmt tatsächlich ab. Verhalten, welches einer anderen Ursache zugrunde liegt allerdings nicht! Da hilft nur ein professioneller Trainer sofern man selbst überfordert ist.

Natürlich hat dieser Chip auch Nebenwirkungen:

  • Die Hoden werden kleiner
  • Unfruchtbarkeit
  • Vermehrtes Futterverlangen
  • Abnahme des Sexualverhaltens (Markieren, Lecken, Jaulen, Berammeln …)
  • Abnahme von Aggressionen (sofern der Auslöser tatsächlich Testosteron ist)
  • Fellveränderungen (es wird weicher und flusiger, vor allem bei mittellangem bis langem Fell)

Inuki war nie ein Hund der durch besonders “rüdiges” Verhalten aufgefallen ist. Ganz im Gegenteil. Selbst läufige Hündinnen waren kein Problem (ausgenommen die Stehtage ;)). Deshalb war ich von der sog. Rebound Phase auch so geschockt.

Als die Rebound Phase werden die ersten 1-3 Wochen nach setzen des Chips  bezeichnet. Während dieser Zeit nimmt das Sexualverhalten des Rüden im Zuge der Hormonumstellung zu. Für mich war es neu, dass Inuki plötzlich alle paar Meter pinkelt, enorm viel Pipi leckt und scheinbar mit dem Kopf überall nur nicht bei mir ist. Jetzt weiß ich, wie anstrengend so ein “richtiger” Rüde erst sein kann und beneide keinen betroffenen Rüdenhalter drum.

Nach fast genau 6 Wochen wurden Inukis Hoden merklich kleiner, er markiert kaum noch und entleert sich meist zu Beginn des Spaziergangs völlig. Sein Vorhautkatarrh ist auch verschwunden. Er leckt kein Pippi und schnattert auch nicht mehr. Skadis momentane Läufigkeit lässt ihn kalt, nur in den Stehtagen hat er 1 bis 2x versucht halbherzig aufzureiten, aber ansonsten hat es ihn nicht interessiert. Bisher bin ich mit der Wirkung des Chips zufrieden und bereue es nicht.

Da die Dosierung des Chips immer die selbe ist, egal wie groß der Hund, sollen kleine Hunde schneller “kastriert” sein als größere. Ich habe aber auch von Hundehaltern gelesen, die so gar keine Veränderung an ihrem Rüden feststellen konnten. Wenn man auf Grund eines Verhaltensproblems diese Methode in Erwägung zieht, ist das natürlich besonders schlimm.

Der 12 Monatschip hat 150 EUR gekostet. Den Chip werde ich wohl nicht noch mal setzen. Nächstes Jahr wird einer der beiden Hunde kastriert. Wer steht noch nicht fest. Ich warte ab wie Skadi mit den Läufigkeiten klar kommt. Sollten sich daraus Schwierigkeiten ergeben so wird sie es sein. Ansonsten Inuki, da hier der Eingriff nicht so aufwendig ist.

Habt ihr diesen Chip auch in Benutzung oder benutzt? Wie sind eure Erfahrungen?

Hi, ich bin Dani, Bloggerin und Autorin bei Kleinstadthunde. Ich liebe leckeres Essen, tolle Schokolade, spannende Serien und jegliche Art von Abenteuer. Du kannst mich auch auf Facebook und Instagram finden.